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Sigmund Freud Museum ab 29. August 2020 wieder geöffnet

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Das Sigmund Freud Museum in der Wiener Berggasse 19 öffnet am 29. August 2020 nach eineinhalbjähriger Umbauzeit und Covid-19-bedingter Verzögerung wieder seine Pforten: saniert, erweitert und barrierefrei. Neue Ausstellungspräsentationen widmen sich der umfassenden Darstellung von Leben und Werk Freuds.

Das Konzept der Architekten Hermann Czech, Walter Angonese und Artec Architekten legt Spuren der Geschichte frei und verbindet diese mit zeitgemäßen Museumsstandards. Die modernisierte Infrastruktur des Museums sorgt für eine zeitgemäße Ausstattung mit Ticketkasse, Museumsshop und Café im neu eingerichteten Foyer. Café und Shop sind unabhängig vom Museum zu besuchen und stehen somit auch für Laufkundschaft offen.

Die Ausstellungsfläche wurde im Zuge des Umbaus auf circa 550 qm nahezu verdoppelt. Damit sind erstmals alle Räume, in denen Freud mit seiner Familie lebte und arbeitete, zugänglich: Das gesamte Mezzanin, die Privatwohnung der Familie und die Ordinationen von Sigmund und Anna Freud bieten umfassende Informationen, die von den historischen Entwicklungen der Psychoanalyse bis hin zur kritischen Perspektive ihrer aktuellen Anliegen reichen. Die zeitgemäßen Bezüge werden in der ersten Sonderausstellung „Die unendliche Analyse. Psychoanalytische Schulen nach Freud“ hergestellt. In einem neuen Stiegenhaus, das die Museumsgeschoße miteinander verbindet und einen Rundgang durch alle Ausstellungsräume ermöglicht, steht die Geschichte des Hauses und die seiner Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt.

Die ehemaligen Ordinationsräume im Hochparterre werden zum Schauplatz der Kunst: Die von Joseph Kosuth initiierte Sammlung umfasst Werke von John Baldessari, Pier Paolo Calzolari, Susan Hiller, Ilya Kabakov und Franz West, die dort gezeigt werden, wo Freud einst seine Traumdeutung schrieb. Im „Schauraum Berggasse 19“ an der Außenfront des Hauses wird eine neue Installation des amerikanischen Künstlers Robert Longo präsentiert.

Das Umbau- und Sanierungsprojekt im Gesamtausmaß von rund vier Millionen Euro wurde von Stadt Wien, Bund, privaten Förderern und Eigenmitteln der Sigmund Freud Privatstiftung, die das Museum betreibt, finanziert. Der 2017 international ausgeschriebene Architekturwettbewerb zur Sanierung und Erweiterung des Museums hatte die Arbeitsgemeinschaft der Architekten Hermann Czech, Walter Angonese und Artec/Bettina Götz und Richard Manahl als Sieger hervorgebracht. Hermann Czech: „Diese Räume sind ein Museum ihrer selbst. Von der historischen Nutzung enthalten sie allerdings nur bauliche, teilweise verborgene Spuren. Diese authentischen Gedenkräume sind die Ursache und der zentrale Gegenstand der Intervention, und zwar als Ambiente der historischen Personen, nicht primär als architektonische Substanz.“ So werden an den Wänden Spuren der früheren Nutzung erkennbar freigelegt: Ursprüngliche Wandbemalungen, Tapeten, Spuren von an den Mauern befestigten Teppichen bis hin zu einer Telefonleitung in Tochter Anna Freuds Schlafzimmer wurden von Restauratorinnen befundet und geben Zeugnis von den Raumnutzungen zu Freuds Zeiten.

Info: www.freud-museum.at